Zazen

Mond und Wolken sind gleich,

Berge und Täler verschieden.

Alles ist gesegnet –

zehntausendfach gesegnet.

Ist dies Eins?

Sind dies Zwei?

(Mumon)

Unsere offene Sitzgruppe trifft sich wöchentlich

in Karlsruhe Rüppurr Rotes Haus, Rastatter Str. 17
montags 20:30 – 21:30 Uhr
Kosten: Spendenbasis

Unsere wichtigste Lehrerin auf unserem Zen-Weg ist die Zenmeisterin Doris Zölls aus der von Willigis Jäger gegründeten Zenlinie „Leere Wolke“.

Ablauf:

Nach 25 Minuten Zazen gehen wir für einige Minuten im Kinhin, der langsamen Gehmeditation, bevor wir weitere 25 Minuten Sitzen.

Die Meditation beinhaltet einen kurzen Impuls und endet mit einem Abschlussritual.

Seien Sie gerne einige Minuten früher vor Ort, dann können Sie in Ruhe ankommen, vielleicht einen Tee trinken…
Kissen, Sitzbänkchen und Sitzmatten sind vorhanden.

Bitte kontaktieren Sie uns bevor Sie zum ersten mal teilnehmen.
Kontakt: stefanie.brongs@gmx.de oder gpatzer@web.de

Spirituelle Begleitung
In meiner Funktion als Lehrende der Zenlinie Leere Wolke begleite ich Sie gerne auf Ihrem spirituellen Weg. Anfragen zu Gesprächen zur spirituellen Begleitung/Koanschulung unter
stefanie.brongs@gmx.de

Sesshins mit Doris Zölls und Stefanie Brongs im Benediktushof Holzkirchen

Das Sesshin ist eine intensive Übungszeit für Menschen, die mit dem Sitzen in Stille vertraut sind. Der Kurs findet im Schweigen statt.

Sesshins mit Doris Zölls und Stefanie Brongs im Benediktushof Hozkirchen 2024

Kursdatum: 19. bis 24. März 2024
22. bis 27. September 2024

Anmeldung: Benediktushof Holzkirchen

Zazen – Kurzimpulse

Hier ist das ungekünstelte Ich, dein Ur-Angesicht.

Hier ist die Landschaft deiner Geburt, unverhüllt und schön. (Yüan-Wu)

Die Essenz des Herz-Sutras ist das Erleben, dass Form wirklich Leere und Leere wirklich Form ist. Es geht darum zu erkennen, dass es nur die Wolkenziegel unserer Gedanken, unserer Beurteilungen und Interpretationen sind, mit denen wir Luftschlösser bauen und denken, das sei die wahre Welt. Und das ist so eine starke Übung für den Alltag. Zu erleben, dass wir gar nichts Besonderes leisten müssen, dass nichts Besonderes dazukommt, sondern dass es darum geht, unsere Konstrukte von der Welt loszulassen. Dass es darum geht zu üben, ganz in der Präsenz zu sein und in jedem Augenblick in jeder Form zu erleben, dass das Leben leer ist, dass das Leben ohne unsere Benennungen und Beurteilungen immer genau hier und jetzt bereits alles und vollkommen ist, ganz genau so wie es ist.  
(© 2024 Stefanie Brongs)

In der Tat, es ist eine große Schande für den menschlichen Geist, dass er schon so lange an seinem Kleid aus Worten herumnäht und hat doch bis zum heutigen Tage ein gut geschnittenes Gewand. … Wenn ihr könnt, Mönche, guckt durch die Risse und Löcher der geflickten Hülle und erzählt darüber, was alles diese rätselhafte Decke, die Sprache, von der Welt nicht sehen lässt.  (Linji, Shulazi)

Zen-Meister Linji drückt so treffend aus, dass Worte, Begriffe, niemals die Wirklichkeit erfassen können. In unseren Worten sind wir oft weit, doch das ist, wie Linji es sagt, ein Kleid, an dem wir bis heute herumnähen und das doch nie richtig gut geschnitten ist. Denn Worte sind immer nur ein Abbild, ein Bild von der Wirklichkeit, und können die Wahrheit nie vermitteln. Und so sagt Linji: Wenn ihr könnt, guckt durch die Löcher der geflickten Hülle und erzählt darüber, was alles diese rätselhafte Decke, die Sprache, von der Welt nicht sehen lässt. – Wenn wir nicht an den Worten und Begriffen festhalten, sondern ganz in das Sosein des Augenblicks hineinfallen, dann fallen wir quasi durch die Löcher der geflickten Hülle hinein in die Wirklichkeit. Die eine Wirklichkeit, die wir niemals beschreiben, jedoch in jedem Augenblick vollkommen erleben können.
(© 2024 Stefanie Brongs)

Wenn du die Wahrheit nicht da findest, wo du gerade bist, wo sonst willst du sie finden?
(Dogen Zenji)

„Und so gibt es weder erkennen noch erreichen, weil es nichts zu erreichen gibt“, heißt es im Herz-Sutra. Das ist das Besondere im Zen. Es gibt nichts zu erreichen. Das klingt für manch einen vielleicht wenig interessant oder auch frustrierend, dass es gar nichts anderes geben soll als den altbekannten Alltag, keine bessere Welt, die sich auftut, wenn man nur richtig meditiert und übt. – Dabei ist es eine ungemeine Erleichterung! Wir brauchen nichts anderes zu verwirklichen als das, was wir eh schon sind. Brauchen nichts anderes zu leben als das, was jetzt gerade unser Leben ist. Wenn wir aufhören, uns Vorstellungen darüber zu machen, wie unser Leben oder wie wir besser sein sollten, dann können wir jeden Augenblick unseres Lebens als vollkommen erfahren, denn es gibt nichts anderes. Dann erleben wir, dass und wie sich das Leben lebt, wenn wir einfach nur genau das sind, was wir sind. Genau jetzt und genau hier. Das ist alles. Es gibt nichts anderes. Ist das nicht wunderbar?
(© 2024 Stefanie Brongs)